sport auto 6/03 |
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Tempo 285 im Kesselchen |
Interview mit Tourenwagen und GT-Ass Uwe Alzen |
Ein Monat ist seit Ihrer Trennung von Mercedes
vergangen. Was sind Ihre
derzeitigen Karriere-Perspektiven?
Zunächst mal freue ich mich riesig auf das 24-Stunden-Rennen, wo
ich gemeinsam
mit meinem Buder Jürgen auf einem Porsche Turbo antreten werde.
Auf der Nordschleife haben Sie damit beim letzten VLN-Lauf eine Zeit
von
8.25 Minuten hingelegt, vier Sekunden unter dem Rekord. Wie war die
Runde?
Der Hammer. Ich musste aus der Boxengasse nachstarten und wollte einfach
nur
so schnell wie möglich nach vorne und habe schon auf der ersten
Runde knapp 40
Autos überholt. Den Rundenrekord hatte ich nicht im Sinn, ich wusste
nicht mal, wo
der steht. Aber das Auto macht so gute Laune, sechster Gang am Schwedenkreuz,
im
Kesselchen, ich schätze mal so Tempo 285...
Wer hatte die Ideen zu diesem Auto?
Die Sache ist ein reines Eigenprojekt. Schon
früh im Jahr haben wir uns zusammengesetzt und Ideen
gesponnen. Basis für das Auto war ein GT3, der dann erheblich modifiziert
wurde - Aerodynamik, Kinematik,
Gewichtsverteilung. Der Motor wurde von Reinhold Schmirler von RS Tuning
behandelt. Ich habe noch keinen
besseren Motorentuner erlebt. Das Triebwerk ist sehr haltbar und leistet
zwischen 550 und 700 PS.
Lassen sich diese Zeiten auch über die ganze Distanz fahren?
Denke ich schon. Das Auto wird halten. Aber wir müssen auf den
Verbrauch achten. Wir werden wohl nur acht
oder neun Runden pro Füllung fahren können. Andererseits:
wir können die Gegner nicht ziehen lassen und
sind gezwungen, das Tempo mitzugehen.
Werden die Fans ihren Uwe Alzen im kommenden Jahr wieder in der DTM
erleben?
Keine Ahnung. Man soll nie nie sagen. Ich bin happy mit dem, was ich
jetzt mache. Ich bin gut beschäftigt.
Vor dem VLN-Lauf haben wir zusammen 38 Stunden am Stück durchgeschraubt
- das hat mir so großen Spaß
gemacht. Aber mittelfristig plane ich ein Sportwagen-Engagement in der
ALMS-Serie - und das mit einem
Werk.